Choď na obsah Choď na menu
 


9. 1. 2016

Hl Dreifaltigkeit Gebete

Sturmgebet zur Heiligsten Dreifaltigkeit


Heiligste Dreifaltigkeit, Vater +, Sohn + und Heiliger Geist +! Wir armen Sünder kommen zu Deinem Gnadenthron. Mit reuigem Herzen bitten wir Dich  im Namen unseres gekreuzigten Herrn Jesus Christus, um Seiner Heiligen Wunden, Seines Kostbaren Blutes und um Seiner Verdienste Willen und im Namen Seiner schmerzhaften Mutter, verzeih uns alle unsere Sünden – die bewussten und unbewussten, -  die wir in unserem ganzen Leben begangen haben.
Wir kommen mit großem Vertrauen zu Dir und bitten Dich um Barmherzigkeit für unser Vaterland Deutschland und für unsere Heimatstadt...
Halte fern den sichtbaren und unsichtbaren Feind, der uns von Osten zu überfluten droht, uns zu vernichten. Halte ihn fern, Ewiger Vater, indem wir Dich im Namen Jesu bitten:
Um Seines Kostbaren Blutes Willen verschone unser Vaterland Deutschland vor dem  Atomkrieg, vor Pest, Seuchengefahr, vor ansteckenden Krankheiten, vor Erdbeben, Feuersbrunst, vor Überschwemmungen und Einsturz unserer Häuser, vor den schrecklichen Feuerstrahlen des Blitzes und vor den feurigen dämonischen Mächten der Höllengeister.
Heiligste Dreifaltigkeit! Wir bitten Dich im Namen Jesu und im Namen des makellosen Unbefleckten Herzens Maria:
Verschone unsere Häuser, unsere Wohnungen, unsere Familie und uns selbst vor Deinem gerechten Zorn!


Erleuchte Deine Kardinäle, Bischöfe, Priester und Ordensleute mit Deinem Heiligen Geiste, damit sie Deine Gebote treu befolgen und nicht durch Erneuerungssucht Deiner Heiligen Kirche schaden.
Königin des Friedens! Mutter der Barmherzigkeit! Wir flehen zu Deinem Unbefleckten Herzen:
Im Namen Deines Göttlichen Sohnes Jesus Christus, um Seines Kostbaren Blutes willen, versöhne Du die Heiligste Dreifaltigkeit, dass unser Vaterland Deutschland und unsere Heimatstadt... von den Kriegen verschont bleiben – verschont von der furchtbaren Geißel, die der Herr der Heerscharen über die ganze Erde schwingen wird.
Rette die arme Jugend, die keine Eltern und keine Seelsorger mehr hat!
Beschütze uns alle vor dem Einfluss der bösen Geister!
Dein sind wir, und Dein wollen wir bleiben – bis in alle Ewigkeit.
Heilige, Heilig, Heilig – unendlich Heilig ist die Heiligste Dreifaltigkeit von nun an bis in Ewigkeit! Amen!
Ehre sei dem Vater... (dreimal).
Jesus, Maria, Josef – ich liebe Euch, rettet Seelen,
erbarmet Euch der armen Seelen im Fegefeuer.

(Teilablass  7 Jahre)

 
Nie kann o Herr ich danken Dir genug!
Es soll Dir danken jeder Atemzug,
es soll Dir danken jeder Herzensschlag,
bis zu dem letzten Schlag am letzten Tag.
Es soll Dir danken jeglicher Gedanke,
nichts will ich denken als: Ich danke, danke!

 

 

Ihr Heiligen Drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Ihr habt mich aus Liebe zu Eurem Adelskind erwählt. Ich glaube an Eure Liebe zu mir und danke Euch. ich möchte Euch heute (in dieser nacht) und jedem Augenblick meines Lebens und die ganze Ewigkeit hindurch so unendlich lieben und Euch danken, Euch so unendlich loben und preisen und Euch in so unendlicher Weise ehren und erfreuen und verherrlichen, wie Ihr in Euch selbst unendlich seid. Ich opfere auf Euer ewiges, unendliches Sein und wünschte, Euch mit jedem Atemzug alles das zu geben, was ihr in euch selbst besitzet, Ich möchte mich Euch mit jedem Atemzug in so vollkommener, uneigennütziger Weise hingeben, wie in Eurer Dreifaltigen Gottheit eine Person an die andere in liebender Weise sich hingiebt. Und ich möchte Euch diesen Liebesakt so oft schenken als Eure Allmacht zählen kann. Amen.

(Gottsel. Bruder Patricius)

(Dazu sagte Jesus: ,,Sooft eine Seele uns diesen Liebesakt liebenden Herzens schenkt, erlangt sie jedesmal einen neuen hohen Grad der himmlischen Glorie"

 

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #11 am: 28. Mai 2012, 10:11:35 »
 
Dreifaltigkeitssonntag
Sonntag nach Pfingsten

Gottes grenzenlose Liebe

    Die Gnade Jesu Christi des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! (2Kor 13,13)

Mit diesem Gruß beendet der Apostel Paulus seinen zweiten Brief an die Korinther. Sicherlich wurde dieser Satz als Lesung für den Dreifaltigkeitssonntag gewählt, weil er eine dreifache Anrede Gottes enthält.
Die Gnade Gottes ist seine Liebe. Gott, der die Liebe ist, schenkt sich uns selbst. Dies wurde in Jesus Christus offenbar. Wie anders sollte der Mensch wissen, dass es einen Gott gibt, der ihn grenzenlos liebt, wenn dieser Gott nicht selbst zu den Menschen gekommen wäre, um ihnen seine Liebe zu zeigen?
Menschen stoßen mit ihrer Liebe schnell an Grenzen. Ich liebe dich, aber was du da getan hast, das kann ich dir nicht vergessen. Oder: Ich liebe dich, aber du musst schon auch das tun, was ich will. Gott hat seine Not mit den Menschen, weil er sie eben auch dann liebt, wenn sie nicht das tun, was er von ihnen erwartet. Welchen Schmerz muss diese Liebe erfahren, wenn Gott mit ansehen muss, wie so viele Menschen in ihr Verderben laufen. Ich liebe dich, ich schenke dir Freiheit und das höchste Glück, das es gibt, warum läufst du weg und gibst dich mit Minderwertigem zufrieden?
"Du erbarmst dich aller, weil du alles vermagst," heißt es im Buch der Weisheit (11,24). Das ist das Geheimnis von Gottes Liebe. Wir Menschen lieben deshalb unvollkommen, weil wir meinen, wir könnten durch die Liebe etwas verlieren. Wir sprechen von der verlorenen Liebesmüh. Unsere Liebe ist nie ganz selbstlos, sondern wir erwarten immer irgendeine Gegenleistung. Bleibt diese aus, erscheint auch unsere Liebe überflüssig. Gott aber vermag alles. Er braucht keinen Verlust zu fürchten. Daher kann er selbstlos und grenzenlos lieben. Selbst als die Menschen seine Liebe mit Hass beantwortet haben, als sie Jesus Christus gekreuzigt haben, konnte er noch mit Liebe antworten, indem der Tod des Gottessohnes allen Menschen die Erlösung gebracht hat. So heißt es im Johannesevangelium:

    Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. (Joh 3,16-18)

Um Gottes Liebe tiefer verstehen zu können, müssen wir das Wesen Gottes betrachten, der in sich selbst Liebe ist. Liebe heißt ja auch immer, in Beziehung sein. Gott ist dreifaltig, das heißt, er ist in sich schon Beziehung. Weil Gott in sich Beziehung ist, kann er in sich schon vollkommen lieben und ist für seine Liebe nicht auf jemanden außerhalb seiner selbst angewiesen. Gerade aber seine Dreipersonalität macht seine Liebe, die in sich schon vollkommen ist, offen nach außen, auf die Welt, auf die Menschen hin. Wären Vater und Sohn als vollkommen Liebende allein, würden sie in Liebe verschmelzen und es bliebe kein Platz mehr für diese Welt. Der Heilige Geist ist es, der die Liebe Gottes offen hält für alle.
Die Vollendung der Liebe (Consummatio Caritatis, vgl. Richard von St. Viktor) besteht darin,dass zwei Liebende sich in einem Dritten lieben, den sie ebenso geliebt wissen wollen wie sich selbst. Nur in der Dreiheit kann sich die vollkommene Liebe Gottes zeigen. Weil Vater und Sohn sich im Heiligen Geist lieben, bleibt der Raum der Liebe unendlich offen. Gott will uns alle in diese Liebe mit hinein nehmen. In diese Liebe zu gelangen, ist das Ziel unseres Lebens.

Gottes Liebe zu den Menschen

Wenn wir das innergöttliche Liebesgeheimnis auch nie ergründen können, so können wir doch seine Wirkung an uns erfahren. Gott liebt die Welt und die Menschen und zeigt diese Liebe im Werk der Schöpfung und im Werk der Erlösung. Der Vater ist der Schöpfer von allem. Alles aber ist durch den Sohn geschaffen. Auf diese Weise hat der Sohn Gottes eine ganz besondere Beziehung zu dieser Welt, die sogar so eng ist, dass er selbst in ihr Mensch werden kann. Der Ewige kommt in die Zeit und bleibt doch der ewige Gott.
Es ist wohl unmöglich, das Verhältnis von Gott und Welt genau zu erklären, aber doch muss es viel enger sein, als wir es oft denken. Ewigkeit und Zeit sind keine Gegensätze. Obgleich sie grundlegend verschieden sind, besteht dennoch eine ständige Beziehung zwischen beiden. Gott ist seiner Schöpfung immer nahe. Der Sohn war nur für eine bestimmte Zeit in der Welt und hat das Werk der Erlösung vollbracht, das Gott in seiner Liebe beschlossen hat. Er hat sich wieder zur Rechten des Vaters gesetzt, aber er hat für uns alle den Weg zum Himmel eröffnet.
Vom Vater hat der Sohn den Heiligen Geist in die Welt gesandt. Der Heilige Geist ist es, der das Werk des Sohnes auf Erden weiterführt und vollendet. Er ist es, der die Menschen in die Wahrheit einführt und sie den Weg zum Vater lehrt, den der Sohn für uns vorausgegangen ist. Der Heilige Geist ist das Band der Liebe, das alle eint, das Gott und die Menschen verbindet. Wir alle sind in diese Liebe gerufen.
Liebe kann aber nur in Freiheit sein. Daher muss der Mensch auch in diese Liebe Gottes hineingelangen wollen. Das macht die Liebe so kompliziert, denn wir müssen uns in aller Freiheit ganz für sie entscheiden. Und scheinbar gäbe es so vieles, das erstrebenswerter ist als diese Liebe. Die Welt ist voll von Annehmlichkeiten und Genüssen. Aber diese bieten nur eine kurze Befriedigung, nur ein kurzes Glück. Die Liebe Gottes aber macht unendlich glücklich.

Herr und Gott, lass uns allzeit nach Deiner Liebe streben. Mach uns auf dieser Erde schon zu Liebenden und lass uns in der Ewigkeit vollkommen eins sein in der Liebe mit Dir und untereinander.

Der dreieine Gott

Wie kann aber Gott in drei Personen einer sein? Irdisch können wir nur drei denken oder eins, eine Einheit in der Dreiheit scheint uns unmöglich. Auf Erden ist das auch unmöglich. An körperlichen Dingen haben wir entweder drei oder eines. Gott aber übersteigt die Welt und unser Denken. In der Liebe, durch die der Mensch Bild Gottes ist, können wir aber Einblick bekommen in das Geheimnis Gottes.
Die Liebe übersteigt unsere Welt und unser Denken, sie ist nicht allein mit dem Verstand, mit der Ratio zu erklären. Wir müssen immer wieder versuchen, aus unserem durch die Naturwissenschaften verengten Denken auszubrechen. Nur dann erschließt sich uns die ganze Wirklichkeit. Die Liebe ist naturwissenschaftlich nicht erklärbar. Dass zwei Menschen zusammen finden, dass sie - wie es auch die Heilige Schrift sagt - eins werden, ist mehr als die Folge irgendwelcher hormonellen Prozesse. Die Körper bleiben getrennt, aber die Seelen haben zusammen gefunden. Freilich ist beim Menschen diese Einheit stets unvollkommen und - leider - niemals vor Entzweiung sicher.
In Gott aber sind der Vater, der Sohn und der Heilige Geist vollkommen und unzertrennlich eins in der Liebe. Gott ist in sich Beziehung. Diese innergöttliche Beziehung versucht die Theologie mit menschlichen Begriffen auszudrücken. Vater und Sohn stehen zueinander in der Beziehung des Zeugens bzw. des Gezeugtseins, der Heilige Geist geht aus beiden durch Hauchung hervor.
Wenn wir sagen, dass der Vater den Sohn gezeugt hat, dürfen wir uns diese Zeugung nicht irdisch vorstellen. Es soll dadurch nur eine Relation, eine Beziehung, ausgedrückt werden. Jeder Mensch hat einen Vater, von dem er abstammt. Die Zeugung durch diesen Vater macht das Sohnsein aus. So ist auch der Sohn Gottes deshalb Sohn, weil er vom Vater abstammt, auch wenn wir uns nicht vorstellen können, wie dies in der Ewigkeit geschieht. Auch der Begriff der Hauchung für den Heiligen Geist ist nur eine Hilfsbezeichnung für etwas, das wir uns nicht vorstellen können.

Den dreifaltigen Gott zu ergründen übersteigt jede menschliche Vorstellungskraft. Zu allen Zeiten haben sich daher Menschen einfachere Gottesbilder zurechtgelegt. Aber ist es nicht gerade ein Zeichen für Gottes Größe, dass er sich letztlich dem begrenzten menschlichen Denken entzieht?
Wenn auch alle Erklärungsversuche für das Geheimnis der Dreifaltigkeit Stückwerk sind, können wir uns doch diesem Geheimnis nähern. Ich möchte hier Auszüge aus einer Predigt von Basilius dem Großen mit eigenen Worten wiedergeben.
Zunächst muss sich das Denken von der irdischen Begrenztheit lösen:
"Willst du über Gott etwas sagen oder hören, dann löse dich von deinem Leib, mach dich frei von den leiblichen Sinnen, verlass die Erde, durcheile die Stunden und der Zeiten Lauf, schwing dich empor über die Wolken bis in den Sternenhimmel und betrachte dort die Wunder des Weltalls, seine Schönheit und unendliche Weite."
Das Weltall lässt uns staunen und zeigt uns in seiner gewaltigen Größe die Begrenztheit menschlichen Seins. Und doch müssen wir Gott noch größer denken als die Weiten des Universums.
"Hast du alles im Geist durchdacht, so erhebe dich über das Weltall und hoch über ihm betrachte allein mit dem Geist die Schönheiten der göttlichen Welt und die Scharen der Engel. Und noch über alledem betrachte die göttliche Natur."
Wir müssen den Absprung schaffen vom weltlichen Denken und uns öffnen für eine ganz andere Dimension, die unserem leiblichen Auge verborgen bleibt. Wenn wir unseren Blick in die unendlichen Fernen haben schweifen lassen, so muss er nun gewandelt wieder zu uns zurückkehren, denn wir finden Gott nicht draußen im Weltall, wir finden ihn ganz nahe bei uns.
Wie wir einen Eindruck von unendlicher Schönheit und Weite bekommen, wenn sich unsere Blicke im Sternenhimmel verlieren, so kann unser Herz einen Eindruck von Gott bekommen, wenn wir ihn uns vorstellen als vollkommene Güte und Liebe, Licht ohne Schatten, unbegreifliche Schönheit und unbegrenzte Macht. Wir können so eine Ahnung von Gottes Sein in uns lebendig werden lassen, auch wenn wir diese nicht entsprechend ausdrücken können.
"Betrachte Gott, seine Beständigkeit, Unwandelbarkeit, Unveränderlichkeit, die Einheit der drei Personen in unzugänglichem Licht. Betrachte Gottes Güte und unbegreifliche Schönheit, seine Macht und strahlende Herrlichkeit."
Wir dürfen in Gott die Liebe vollendet sehen in der vollkommenen Gemeinschaft der drei Personen. In ihm sind der Vater und der Sohn und der Heilige Geist in unvermischter Dreiheit und ungetrennter Einheit vereinigt.
"Der Vater ist der Ursprung aller Wesen, die Ursache allen Seins, die Wurzel alles Lebendigen. Von ihm ausgegangen ist die Quelle des Lebens, die Weisheit, das unvergleichliche Bild des unsichtbaren Gottes, der Sohn, das lebendige Wort, das Gott ist und bei Gott ist. ...
Ein Gedanke, der sich vom sinnlichen Erleben frei macht, wird, wenn er die ganze sinnenhafte Schöpfung verlassen hat und ... in den Bereich der reinen Schöpfung gelangt ist, dort, wo der Vater und der Sohn ist, auch den Heiligen Geist schauen, der eins ist mit dem Vater und dem Sohn.
Wie vom Feuer die Wärme und vom Licht das Leuchten nicht zu trennen sind, so können auch vom Geist die Heiligkeit, das Lebenschaffen, die Güte und die Gerechtigkeit nicht getrennt werden."
Wo Feuer ist, da ist Wärme, wo Licht ist, da ist Leuchten. Wo Gott ist, da ist Heiligkeit, Leben, Güte und Gerechtigkeit. Gott ist immer gleich. Der Sohn hat uns Gottes Heiligkeit, Leben, Güte und Gerechtigkeit in seinem Leben auf Erden gezeigt, der Heilige Geist führt das Werk des Sohnes fort und wirkt Gottes Heiligkeit, Leben, Güte und Gerechtigkeit unter den Menschen. Der Ursprung von all dem ist der Vater.
Der Sohn kann nichts anderes tun, als der Vater, der Heilige Geist nichts anderes als der Vater und der Sohn. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind im Wesen einer und doch ist jeder eine eigenständige Person. Der Sohn hat auf Erden gelebt, nicht der Vater, der Heilige Geist wirkt unter den Menschen, nicht der Sohn und doch ist es ein Gott, der wirkt. "Wer mich sieht, sieht den Vater", hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt.
Vater, Sohn und Heiliger Geist sind in ihrem Wesen gleich. Es gibt nicht den "lieben Jesus" und den "zürnenden Vater". Die Barmherzigkeit des Vaters zeigt sich in der Barmherzigkeit des Sohnes und die Gerechtigkeit des Vaters zeigt sich auch im Sohn. In seinem Wirken zeigt auch der Heilige Geist diese eine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.
"Wie oft haben wir schon gedankenlos das Kreuzzeichen gemacht und dabei den Namen des Dreieinigen Gottes angerufen? Von seinem ursprünglichen Sinn her ist dies jedes Mal Tauf- erneuerung, Aufnehmen der Worte, mit denen wir zu Christen gemacht wurden, und Aneignung dessen, was uns in der Taufe ohne unser Zutun und Nachdenken geschenkt wurde, in unser persönliches Leben hinein. Denn damals wurde über uns Wasser ausgegossen und dabei das Wort gesprochen: "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Die Kirche macht den Menschen zum Christen, indem sie den Dreifaltigen Gott nennt. Sie drückt auf diese Weise seit ihren Ursprüngen aus, was sie für das eigentlich Entscheidende am Christsein ansieht: den Glauben an den Dreieinigen Gott.
Das enttäuscht uns. Es ist so weit weg von unserem Leben. Es ist so nutzlos und so unverständlich. Wenn schon Kurzformel, dann erwarten wir etwas Anziehendes, Aufregendes, etwas, dessen Wichtigkeit für den Menschen und sein Leben sich unmittelbar aufdrängt. Und doch kommt es eben auf dies an, was hier gesagt wird: Im Christentum geht es nicht zuerst um die Kirche oder um den Menschen, sondern um Gott. Seine eigentliche Orientierung geht nicht auf unsere Hoffnungen, Befürchtungen und Wünsche, sondern auf Gott, auf seine Hoheit und Macht. Der erste Satz christlichen Glaubens, die Grundorientierung christlicher Bekehrung lautet: Gott ist.
Gott ist - christlicher Glaube fügt hinzu: Gott ist als Vater, Sohn und Heiliger Geist - dreifaltig-eins. Ein verlegenes Schweigen umgibt in der Christenheit weithin diesen ihren Mittelpunkt. Hat die Kirche sich damit nicht zu weit vorgewagt? Sollten wir nicht lieber so Großes, so Unzugäng- liches in seiner Unzugänglichkeit belassen? Kann solches überhaupt etwas für uns bedeuten? Nun, gewiss, dieser Satz ist und bleibt Ausdruck der Andersheit Gottes, der unendlich größer ist als wir, all unser Denken und Sein überschreitet. Aber wenn er uns gar nichts zu sagen hätte, wäre sein Inhalt nicht offenbart worden. Ja, er konnte überhaupt nur in menschliche Sprache gefasst werden, weil er ein Stück weit in menschliches Leben und Denken eingedrungen war.
Was also heißt das? Beginnen wir an der Stelle, an der auch Gott begonnen hat. Er nennt sich Vater. Menschliche Vaterschaft darf eine Ahnung geben von dem, was er ist. Aber allein von Gott selbst her wissen wir, dass Vater- schaft verlässliche Güte ist, dass Gott allem Anschein zum Trotz nicht spielt mit der Welt, sondern sie zuverlässig liebt. Dazu musste Gott selber sich zeigen, die Bilder umstürzen und ein neues Maß aufrichten. Dies geschieht im Sohn, in Christus.
Im Gebet Jesu wird uns das Innere Gottes selbst sichtbar. Sein ganzes Leben ist betend hineingehalten in den Abgrund der Wahrheit und der Güte, der Gott ist. Erst von diesem Sohn her erfahren wir wirklich, was Vater ist. In seinem Gebet ist es aufgeleuchtet, und dieses Gebet gehört gründend zu ihm. Ein Jesus ohne das ständige Hinein- versenktsein in den Vater, ohne die ständige innerste Kommunikation mit ihm, wäre ein völlig anderes Wesen als der Jesus der Bibel, der wirkliche Jesus der Geschichte. Er hat aus der Mitte des Gebets gelebt, von da aus Gott und die Welt und die Menschen verstanden. Mit den Augen Gottes die Welt anschauen und so leben: das heißt ihm nachfolgen. Von ihm her wird sichtbar, was es heißt, ganz aus dem Satz zu leben: Gott ist. Er hat dieser Mitte Sinn gegeben.
Zum Vater gehört genauso das Sohnsagen wie zu Jesus das Vatersagen. Er wäre ohne diese Anrede ebenfalls nicht der gleiche. Jesus rührt nicht nur von außen an ihn, er gehört zum Gottsein Gottes, als Sohn. Bevor noch die Welt geschaffen wird, ist Gott schon Liebe von Vater und Sohn. Er kann deshalb unser Vater und Maß aller Vaterschaft werden, weil er seit ewig selbst Vater ist.
Glaube an den Dreieinigen Gott ist nichts anderes als Auslegung dessen, was im Gebet Jesu geschieht. In seinem Gebet leuchtet Dreieinigkeit auf. Aber wieso Dreieinigkeit, wird man jetzt fragen. Zweieinigkeit, das haben wir begriffen, das ist nach dem Gesagten einsichtig. Aber woher kommt plötzlich der Dritte?
Bloße Zweieinigkeit, darf man sagen, gibt es gar nicht, weil entweder das Gegenüber, die Zweiheit, verbleibt und dann keine wirkliche Einheit wird oder die beiden verschmelzen und so die Zweiheit zurückgenommen ist. Vater und Sohn werden nicht so eins, dass sie sich wieder ineinander auflösen. Sie bleiben gegenüber, denn die Liebe gründet im Gegenüber, das nicht aufgehoben wird. Wenn sie so jeder er selbst bleiben und sich nicht gegen- seitig aufheben, dann kann ihr Einssein nicht in jedem Einzelnen für sich be- stehen, sondern in der Fruchtbarkeit, in der jeder sich selber schenkt und jeder er selber ist. Sie sind eins dadurch, dass ihre Liebe fruchtbar ist, dass sie über sie hinausgeht. Im Dritten, in dem sie sich selbst verschenken, im Geschenk, sind sie je selbst und sind sie eins.
Der Name der dritten göttlichen Person ist ja - anders als "Vater" und "Sohn" - kein Ausdruck für etwas Spezifisches, sondern er benennt ja gerade das Gemeinsame Gottes überhaupt. Darin klingt aber nun doch das "Eigene" der dritten Person auf: er ist das Gemeinsame, die Einheit von Vater und Sohn, Einheit in Person.
Wir wurden auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft. Christwerden heißt von da aus: mit Christus Vater sagen und so Kind, Sohn Gottes werden, in der Einheit des Geistes, der uns selber sein lässt und uns gerade so einbezieht in die Einheit Gottes. Christsein heißt: aus dieser Mitte die Welt ansehen und von da aus frei werden, hoffend, entschieden und getrost."
Papst Benedikt XVI., "Der Gott Jesu Christi

 

Das Dogma der heiligsten Dreifaltigkeit

253
Die Trinität ist eine.
Wir bekennen nicht drei Götter, sondern einen einzigen Gott in drei Personen:
die ,,wesensgleiche Dreifaltigkeit" (2. K. v. Konstantinopel 553: DS 421).
Die göttlichen Personen teilen die einzige Gottheit nicht untereinander, sondern jede von ihnen ist voll und ganz Gott:
,,Der Vater ist dasselbe wie der Sohn, der Sohn dasselbe wie der Vater, der Vater und der Sohn dasselbe wie der Heilige Geist, nämlich von Natur ein Gott" (11. Syn. v. Toledo 675: DS 530).
,,Jede der drei Personen ist jene Wirklichkeit, das heißt göttliche Substanz, Wesenheit oder Natur" (4. K. im Lateran 1215: DS 804).


254
Die drei göttlichen Personen sind real voneinander verschieden.
Der eine Gott ist nicht ,,gleichsam für sich allein" (Fides Damasi: DS 71). ,,Vater", ,,Sohn", ,,Heiliger Geist" sind nicht einfach Namen, welche Seinsweisen des göttlichen Wesens bezeichnen, denn sie sind
real voneinander verschieden:

,,Der Vater ist nicht derselbe wie der Sohn, noch ist der Sohn derselbe wie der Vater, noch ist der Heilige Geist derselbe wie der Vater oder der Sohn" (11. Syn. v. Toledo 675: DS 530). Sie sind voneinander verschieden durch ihre Ursprungsbeziehungen:
Es ist ,,der Vater, der zeugt, und der Sohn, der gezeugt wird, und der
Heilige Geist, der hervorgeht" (4. K. im Lateran 1215:DS 804).
Die göttliche Einheit ist dreieinig.


255
Die drei göttlichen Personen beziehen sich aufeinander.
Weil die reale Verschiedenheit der Personen die göttliche Einheit nicht zerteilt, liegt sie einzig in den gegenseitigen Beziehungen: ,,Mit den Namen der Personen, die eine Beziehung ausdrücken, wird der Vater auf den Sohn, der Sohn auf den Vater und der Heilige Geist auf beide bezogen:
Obwohl sie im Hinblick auf ihre Beziehung drei Personen genannt werden, sind sie, so unser Glaube, doch eine Natur oder Substanz" (11. Syn. v. Toledo 675: DS 528).
In ihnen ist ,,alles ... eins, wo sich keine Gegensätzlichkeit der Beziehung entgegenstellt" (K. v. Florenz 1442: DS 1330).
,,Wegen dieser Einheit ist der Vater ganz im Sohn, ganz im Heiligen Geist; der Sohn ist ganz im Vater, ganz im Heiligen Geist; der Heilige Geist ist ganz im Vater, ganz im Sohn" (ebd.: DS 1331).